Zukunft.Chancen.Duale Ausbildung.
Das Handwerk praktisch veranschaulicht
Die Schnupperwochen 2019 sind seit Montag bereits in vollem Gange und Minister Harald Mollers nutzte die Gelegenheit, den fleißigen Schnupperern in den ostbelgischen Ausbildungsbetrieben über die Schulter zu schauen.
Am 10.04.19 öffneten Dieter Hendriks AG aus Eupen, Gartengestaltung Arborado aus Kettenis, Versicherungen Heck aus Bütgenbach, der Bütgenbacher Hof und das Beauty Haus Eupen den Schnupperern und auch dem Minister die Türen.
Betriebsleiter Kevin Hendriks (Heizungs- und Sanitärinstallateur) ist mit seinem Schnupperer Murtaza Karimi sehr zufrieden. „Höflichkeit, Pünktlichkeit und Hilfsbereitschaft bleiben die wichtigsten Grundlagen für den Einstieg in die duale Ausbildung, auf die jeder Betriebsleiter aufbauen kann“, so Kevin Hendriks.
Auf der Baustelle des Gartenbaubetriebs Arborado von John Vomberg herrschte reges Treiben. Eine neue Teichanlage wurde angelegt und Schnupperer Liam Moor wirkte bei der Umsetzung des Projekts tatkräftig mit. John Vomberg, selbst ehemaliger Schnupperkandidat, kann handwerklich begeisterten Jugendlichen die Schnuppertage nur ans Herz legen.
Philippe Heck, der in vierter Generation den Familienbetrieb Heck Versicherungen in Büllingen leitet, steht hinter dem dualen Ausbildungssystem. Vierzehn seiner insgesamt vierundzwanzig Mitarbeiter kamen über die duale Ausbildung in seinen Betrieb. Die duale Ausbildung ist für Philippe Heck eine sichere Variante, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Im Beauty House by Aline Pelzer herrschte gute Stimmung. Schnupperkandidatin Zoé fühlte sich bereits nach den ersten Stunden im Team sichtlich gut aufgehoben. „Der Beruf als Friseur ist kreativ und vielseitig und zudem besser bezahlt als früher. Hier haben wir momentan noch mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Doch mittlerweile sind die Verdienstmöglichkeiten in der Beautybranche sehr gut“, berichtet Aline Pelzer über die Zukunftsperspektiven in ihrem Berufszweig.
Dieses Jahr nutzen bisher rund 247 Betriebe die Möglichkeit junge Menschen von ihrem Handwerk zu begeistern. Seit 26 Jahren sind die Schnupperwochen des Instituts- für Aus- und Weiterbildung (IAWM) das Medium, wenn es um Berufswahlorientierung geht. In den Schnuppertagen können sich die Jugendlichen ihr eigenes Bild vom Ausbildungsberuf und von den ostbelgischen Betrieben machen. Diese Erfahrung hilft jungen Menschen sich bewusst für oder gegen eine duale Ausbildung zu entscheiden. So oder so sind die Schnupperwochen immer eine bereichernde Erfahrung für die jungen Menschen, die nur positiv für den weiteren Lebensweg sein kann.
„Während der Schnupperwochen erweitern die Jugendlichen ihren Horizont und machen womöglich ihre ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt. Es ist wichtig, jungen Menschen die Kreativität und Vielseitigkeit des Handwerks praktisch zu veranschaulichen. Die Aktion ist für die ostbelgische Wirtschaft eine wertvolle Maßnahme. Dem etwas angestaubtem Image der dualen Ausbildung muss dringend neuer Glanz verliehen werden. Denn zu Unrecht hat das Handwerk bei Jugendlichen und Eltern an Attraktivität verloren. Staub erwartete die Schnupperer wenn, dann nur in Form von Sägespänen in den Schreinereien, denn Langeweile kommt im Handwerk nicht auf“, versichert Dr. Verena Greten geschäftsführende Direktoren des IAWM.
Geschnuppert werden kann übrigens noch bis zum 19. April. Es kann sich also auch noch spontan eingeschrieben werden. Eine Liste mit allen teilnehmenden Betrieben gibt’s auf www.iawm.be. Den Betrieb einfach anrufen, die Schnuppertage festlegen und das alles ganz individuell. Ob einen Tag oder mehrere Tage spielt also keine Rolle.
Im Anschluss an die Schnupperwochen geht die Lehrstellenbörse online. Hier können sich alle Betriebe eintragen, die einen Ausbildungsplatz zu vergeben haben.
Und in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien (24.06.19-28.06.19) findet die Sommer-Schnupperwoche statt. Auch hier haben die Jugendlichen noch einmal die Möglichkeit „Betriebsluft“ zu schnuppern, bevor sie in die wohlverdienten Ferien starten.
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